Anke Schäfer (†24)Killer entschuldigt sich für Mord an Kölner Salatbar-Chefin

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Der Angeklagte Enes A. (36) legte beim Prozess-Auftakt ein Geständnis ab.

Köln – Ihr Tod wird endlich gesühnt! Seit Montag muss sich der mutmaßliche Mörder der „Supasalad“-Inhaberin Anke Schäfer (†24) vor dem Kölner Landgericht verantworten. Neun Jahre nach dem schaurigen Verbrechen in der Salatbar in der Gertrudenstraße am Kölner Neumarkt.

Geständnis im Gerichtssaal

Über seinen Strafverteidiger gab der Angeklagte Enes A. (36) zu Beginn der Verhandlung eine Erklärung ab. „Mein Mandant räumt die Tat an für sich ein“, so der Anwalt.

Er entschuldige sich für das, was geschehen ist, in aller Form. „Was dem Opfer widerfahren ist, ist erschreckend und für den Mandant unerklärlich“, so der Verteidiger.

Dieser „Vorfall“ sei unentschuldbar und dennoch liege es dem Angeklagten am Herzen, sich öffentlich zu entschuldigen, sagte der Anwalt. Auch entschuldige sich Enes A. für die Zeit der Ungewissheit für die Familie von Anke Schäfer.

Während der Anwalt das Geständnis verlas, weinte der Killer auf der Anklagebank.

In Kühlraum verblutet

Laut Anklage der Kölner Staatsanwaltschaft hatte Enes A. im Juli 2007 das Lokal „Supasalad“ in der Kölner City aufgesucht. Er forderte Geld und zog ein Messer, da schrie die Inhaberin.

Die ermordete Anke Schäfer

Die ermordete Anke Schäfer

Der Täter stach elfmal auf Anke Schäfer ein. „Das Messer traf Brust, Wange, Hände und Knie“, heißt es in der Anklage.

Der Mörder legte Anke Schäfer nach der Tat in den Kühlraum. Dort verblutete sie.

Dann schnappte der Mann sich noch zwei Taschen des Opfers, in einer befand sich ein Portemonnaie. Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer sieht die Mordmerkmale Heimtücke und Verdeckung einer Straftat als erwiesen an.

Der Bruder der Getöteten hatte die Leiche seiner Schwester am nächsten Tag im Ladenlokal gefunden.

Diese Kippe mit der DNA des Angeklagten fanden die Ermittler am Tatort.

Diese Kippe mit der DNA des Angeklagten fanden die Ermittler am Tatort.

DNA-Spur auf Zigarette

Die Polizei hatte lange im Dunkeln getappt. Doch im November vergangenen Jahres kam völlig überraschend Bewegung in den Fall.

DNA-Spuren auf einer Menthol-Zigarette, die am Tatort gefunden worden war, hatten die Ermittler auf die entscheidende Spur gebracht.

Killer saß im Knast

Wegen Diebstahls und Dauer-Schwarzfahrens saß Enes A. gerade eine Haftstrafe in Hamburg ab, als die Ermittler ihn mit den neuen Vorwürfen konfrontierten.

Der Täter legte noch im Knast ein umfassendes Geständnis ab. Der Prozess in Köln ist auf acht Verhandlungstage angelegt.

Am Donnerstag will sich der Killer umfassend äußern. Ein Urteil ist für den 8. September vorgesehen.