SülzilienDiese Kölner Straße ist die angesagteste Italo-Insel der Stadt

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Pino und Angelo Balsamo betreiben das „Lo Sfizio 2“ am Gottesweg. 

von Jan Wördenweber (jan)

Köln – Der Gottesweg zwischen Luxemburger und Rhöndorfer Straße. Er markiert die Grenze zwischen Sülz und Klettenberg und ist zugleich die Kölner Italo-Meile schlechthin. Kaum eine andere Kölner Straße hat auf rund 300 Metern Länge so viel „Bella Italia“ zu bieten. Kommen Sie mit auf einen Veedels-Spaziergang: Willkommen in Sülzilien!

Sieben italienische Lokale auf 300 Metern

Das Schuhgeschäft neben Leo Wildens Lotto-Annahmestelle gibt’s nicht mehr. Hier, ganz am Beginn des Gotteswegs, haben Pino und Angelo Balsamo einen klassischen Durchbruch geschafft: Die Wand zum Schuhladen kam weg, so dass ihr italienisches Feinkost-Bistro nun noch mehr Platz bietet. Das musste auch sein, denn das „Lo Sfizio 2“ brummt: Nicht nur FC-Spieler wissen um die einfache aber gute italienische Küche, auch Promis wie Olli Dittrich oder Christine Westermann stehen auf Antipasti aus der Vitrine neben Salami, Schinken oder Büffelmozzarella – und natürlich Pasta!

Angelo stammt aus Sizilien, ebenso wie Pino Trigona, der mit seinem Sohn Giuseppe ein paar Meter weiter auf der gegenüberliegenden Straßenseite die Kochlöffel schwingt. Hier befinden sich die Gäste an der „Riviera“, wie das gemütliche Veedels-Lokal heißt. Ein weiteres, in dem es ebenso von der schlichten „Carbonara“ bis zur gegrillten Dorade alles gibt, was die Italo-Küche so auszeichnet, ist „arte e bar“ – nur ein paar Meter entfernt.

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Hier kocht Carmelo Faraci – natürlich auch ein stolzer Sizilianer – und sogar aus demselben Ort wie Pino: Licata an der Südküste.

Eigentlich müssten sie Konkurrenten sein, was die Kundschaft betrifft. Sind sie aber nicht, so wie alle, die ihr Lokal in Sülzilien haben. „Jeder hat seine Stammkunden, und jeder ist auch etwas anders, jeder macht sein Ding. Das funktioniert“, sagt Angelo vom „Lo Sfizio“. Und hat Recht: Ohne vorher zu reservieren, ist es selbst unter der Woche manchmal schwierig, einen Platz zu bekommen.

Mehr noch: Sülzilien hält zusammen. „Eine Insel, eine Terrasse“, sagt Grischa Savoca, der sich mit Carmelos „arte ebar“ die Außengastronomie teilt. Das Savoca ist eine Art italienisches Büdchen, in dem von selbst gemachtem Eis, Kuchen und Brot bis hin zum EXPRESS nur Gutes angeboten wird.

Vor allem am frühen Abend ist das Savoca Veedelstreffpunkt. Dann schaut Antonella vom „Lo Sfizio“ gerne vorbei, plaudert draußen unter den Schirmen mit anderen Stammgästen, so wie es in Italien üblich ist: Temperamentvoll, angeregt und schön.

Wenn es dunkel wird, dann schließt Angelo Pellegrino sein Eiscafé „San Marco“. Angelo stammt – selbstverständlich – aus Sizilien, und hat unter zig Eissorten manchmal sogar „Fior di latte“ (Milcheis) im Angebot, das es in Italien an jeder Ecke gibt, aber komischerweise kaum in Deutschland. „Verstehe ich auch nicht“, zuckt Angelo mit den Schultern und verabschiedet sich mit seiner Frau ins „Riviera“ zum Abendessen. Tochter Daniela kellnert nicht nur dort, sie ist auch mit Junior-Chef Giuseppe liiert.

In Köln-Sülzilien ist auch die klassische italienische Kochkunst beheimatet. Filippo Nisi steht für große kulinarische Arien. Ein Padrone der alten Schule, der einem schon mal sagt, was man bestellen sollte. In Duftweite flackert gegenüber das Feuer im Steinofen von „Pizza Pizza“ – das Mini-Lokal gehört zu „arte e bar“ ein paar Meter weiter.

Pizza Corleone beerbt Rhöndorfer Hof

Diese Italo-Insel hat längst noch nicht fertig. Der ehemalige „Rhöndorfer Hof“, einst die „Schnitzelhölle von Sülz“ ist nun das neue Lokal von „Pizza Corleone“, früher am Zollstockgürtel beheimatet .

Ganz viel Gastro am Gottesweg

Sülzilien ist nicht alles auf dieser Gastro-Meile, die in Köln ihresgleichen sucht: Hier gibt es noch das Brauhaus „Kölsch-Kultur“, die Feinschmecker-Oase „Der vierte König“, den Weinhandel „Steinmetz“, eine Salatbar, einen türkischen Imbiss, das Bistro „Pradels“...

Und der Herr sprach: Nehmet und esset alle davon... So wundert es nicht, dass jeder auf der Suche nach dem rechten Weg irgendwann hier zugreift: am Gottesweg.