Wald-PinkelnDafür gibt’s jetzt auch schon Knöllchen

Düsseldorf – Teures Ende einer Wandertour: Drei Mitglieder eines Schützenvereins aus Itter wurden in der Urdenbacher Kämpe vom OSD zur Kasse gebeten – nachdem sie in der Botanik Wasser gelassen hatten. Ja sind wir denn im Wald hier …?

Norbert Schmidt ist immer noch sauer. „So etwas kann ich nicht verstehen. Wie kann man nur so vorgehen. Das steht doch in keinem Verhältnis!“ Norbert Schmidt ist Mitglied eines Schützenzuges in Itter. Zusammen mit seinen Vereinskameraden war er jüngst auf einer Wandertour entlang des Rheins.

„In der Urdenbacher Kämpe drückte es bei drei Kollegen derart auf die Blase, dass sie sich in die Büsche schlagen mussten“, berichtet Schmidt. Plötzlich rauschte ein blau-weißes Fahrzeug vom Ordnungs- und Servicedienst heran. Drei Mitarbeiter sprangen heraus, blafften die Männer an und verlangten 35 Euro Knöllchen – fürs „Wildpinkeln.“

„Dabei waren die Kumpels nur »Waldpinkler«!“ sagt Schmidt. In der Düsseldorfer Straßenordnung ist das Urinieren auf Straßen und Anlagen (etwa Parks) verboten. „Ein Wald gehört nicht zu den Anlagen“, gibt Ordnungsamtschef Michael Zimmermann zu.

Trotzdem mussten die Männer zahlen. „Ich kann zu dem Fall konkret nichts sagen. Aber es ist in der Kämpe als Naturschutzgebiet nicht erlaubt, die Wege zu verlassen. Das ist auch eine Ordnungswidrigkeit“, sagt Zimmermann.

Bezahlt haben die Schützen aber fürs Wildpinkeln im Wald. „Und wenn schon das Naturschutzgebiet geschont werden soll, warum fährt der OSD dann mit dem Auto da rein“, fragt sich Norbert Schmidt. Wahrscheinlich weil’s pressierte …

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