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Sexualassistentin für Alte und BehinderteIm Treppenlift geht's bei Sonja zur Sache

Krefeld – Dieses Badezimmer im „Institut für sinnliche Begegnung“ ist behindertenfreundlich eingerichtet: Die Barrieren sind gering, die Kloschüssel hängt hoch. Sex auf Rezept für Pflegebedürftige und Menschen mit Einschränkungen – der Vorschlag der Grünen Pflege-Expertin Elisabeth Scharfenberg hat eingeschlagen wie eine Bombe.

EXPRESS hat in Krefeld eine „Sexualassistentin“ besucht, die Alten und Behinderten gegen Bezahlung zum Höhepunkt verhilft. 

Institut für sinnliche Begegnung

„Zu mir kommen manchmal Menschen, die in ihrem ganzen Leben noch keinen Sex gehabt haben – dabei hat doch jeder ein Recht auf sexuelle Betätigung“, sagt Sonja. Die 54-jährige Prostituierte betreibt in einer Sackgasse am Rande der Krefelder City das „Institut für sinnliche Begegnung“.

In der ersten Etage des „Instituts“: ein Raum mit Himmelbett, zahlreichen Buddha-Figuren, künstlichem Bambus sowie Lichtspiel und Spiegel an der Decke. Ein mobiler Treppenlift bringt auch Menschen mit Gehbehinderung hier hoch.

„Diesen Raum haben wir vor drei Jahren eingerichtet“, sagt Sonja. „Wir“ – das sind Sonja und ihr Mann Gerhard (macht „Hausmeisterdienste“). „Ich kann mich hier voll auf die Bedürfnisse von Menschen mit Einschränkungen konzentrieren“, sagt die kleine blonde Frau.

Kostenpunkt: 100 Euro pro Stunde

Die „Bedürfnisse“ sind so unterschiedlich wie die Menschen: mal soll nur gestreichelt werden, mal ist „Hilfe zur Selbsthilfe“ gefragt, zuweilen geht’s auch heftiger zur Sache.

Dann können auch schon mal Utensilien aus Sonjas SM-Studio ein Stockwerk höher zum Einsatz kommen. Grenzen gebe es nicht, sagt Sonja, solange Kondome verwendet würden. Kostenpunkt: 100 Euro pro Stunde.

Sonja steht Gästen unterstützend zur Seite

„Wichtig ist, dass ich meinen Gästen auch über das Sexuelle hinaus helfen kann“, so Sonja. Sie unterstützt ihre „Gäste“, die häufig per Fahrdienst aus Pflegeheimen kommen, zum Beispiel beim An- und Ausziehen oder beim Toilettenbesuch.

Für Menschen mit Inkontinenzproblemen liegen Windeln bereit. „Durch Schulungen und Seminare weiß ich beispielsweise auch, worauf ich bei Menschen mit Demenz oder bei Autisten besonders achten muss.“

Den aktuellen Grünen-Vorstoß begrüßt Sonja: „Es wäre toll, wenn sich dadurch in Zukunft mehr Menschen, die Dienste von »Sexualassistentinnen« leisten könnten.“