Rund um EllerstraßeMarokkaner verzweifeln: „Diese Leute machen uns kaputt“

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Das tägliche Stadtbild auf der Ellerstraße: Überall lungern Banden herum.     Aufgrund von Drogenhandel, Gewaltdelikten, Raub und Diebstahl traut sich kaum jemand mehr hier hin.

Düsseldorf – Antanzbanden, Raub, Diebstahl, Drogen, sexuelle Belästigungen und jede Menge Gewalt –  das marokkanische Viertel rund um die Ellerstraße genießt einen desaströsen Ruf.

Leidtragende sind vor allem die Nordafrikaner, die bereits sein vielen Jahren in Oberbilk wohnen und arbeiten. Sie hatten das Viertel einst aufgebaut. Nun bleibt den Händlern die Kundschaft aus. Kaum jemand traut sich noch dorthin.

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Mouna Mcharrak arbeitet seit 1991 in ihrem Fischgeschäft „Poseidon“. Sie wünscht sich die friedlichen Zeiten zurück.

„Früher war es hier deutlich ruhiger“, sagt Mouna Mcharrak (49), die ihren Fischhandel seit 1991 auf der Lessingstraße betreibt. „Zum Großteil haben wir hier immer noch eine tolle Nachbarschaft, aber es ist nicht mehr mit damals zu vergleichen.“

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Miriam El Said wollte sich nicht von vorn fotografieren lassen. Auch sie hat Angst vor sexuellen Übergriffen im Viertel.

Findet auch Miriam El Sayed: „Es ist so ungerecht, dass nun der Ruf aller Marokkaner unter den grässlichen Taten dieser schlechten Menschen leiden muss. Dabei betrifft das uns rechtschaffene Menschen genauso. Auch ich als arabische Frau habe mittlerweile Angst, von diesen Zuwanderern nachts vergewaltigt zu werden“, sagt die 31-jährige Besitzerin einer Gebäudereinigungsfirma.

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Badr Haddad (32) kämpft um seine Kundschaft im Restaurant „La Grilladine“. Umziehen will er dennoch nicht.

Badr Haddad bringen die Zustände im marokkanischen Viertel am meisten zur Verzweiflung. Seit 13 Jahren lebt der Gastronom in Düsseldorf, seit 2012 führt er seine marokkanische Gaststätte „La Grilladine“ auf der Dreieckstraße. Badr Haddad: „Ich versuche seit Jahren, das Bild meines Heimatlandes so positiv wie möglich darzustellen. Und diese Generation von Einwanderern macht alles kaputt. Viele Gäste haben mittlerweile Angst, in unser Viertel zu kommen“, klagt der 32-Jährige. „Es handelt sich um Jugendliche nordafrikanischer Abstammung zwischen 15 und 25 Jahren. Sie weisen ein ungeheures Gewaltpotenzial auf, kennen fast keine Skrupel. Als ich letztens Mitleid mit ihnen hatte und ihnen etwas kochte, stahlen sie noch ganz dreist das Handy eines Gastes vom Tisch, als sie das Essen abholten. Was sind das bloß für Menschen?“

Umziehen will Haddad mit seinem Restaurant trotzdem nicht: „Das ist hier unser Viertel. Und nicht das Viertel dieser Kriminellen.“