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Nach über 100 JahrenDüsseldorfer Traditionskaufhaus macht im Sommer dicht

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Das Düsseldorfer Carsch-Haus steht vor dem Aus.

Düsseldorf – „Gustav Carsch & Co. Düsseldorf. Am Hindenburgwall, der Grenze zwischen Altstadt und Neustadt, gelegen. Das Haus für vornehme Herren- und Knabenkleidung, Sport- und Livree-Kleidung und Herren-Mode-Artikel.“

So warb das Düsseldorfer Carsch-Haus nach seiner feierlichen Eröffnung im Jahr 1915 um die Kundschaft.

Im Sommer 2017 wird eines der traditionsreichsten Kaufhäuser Deutschlands Geschichte sein. Dann zieht der Vorzeigeladen der Hudson’s-Bay-Kette „Saks Off 5th“ in das alte Gebäude an der heutigen Heinrich-Heine-Allee.

Ausverkauf hat begonnen

25 der aktuell circa 60 Mitarbeiter werden bei Saks arbeiten, die anderen kommen in Galeria-Kaufhof-Häusern unter.

Der Ausverkauf des Carsch-Hauses hat schon begonnen: Nicht nur auf Kleidung und Schuhe gibt es Preisnachlässe. Auch Deko- und Einrichtungsgegenstände des Geschäfts werden noch bis Ende Februar verkauft. „Es ist zwar einerseits schade um das hochwertige, teure Inventar, aber andererseits brauchen wir Platz für das neue Konzept“, sagt Geschäftsführerin Carina Kott.

Tische gehen für 50 Euro weg, Regale für 140 Euro. Eine stylische Vase aus Carsch-Haus-Beständen gibt es für nur einen Euro – jetzt muss alles raus! „Und es kommt täglich Nachschub aus unserem großen Außenlager.

Kunden schlagen zu

„Es lohnt sich für die Kundschaft immer wieder, bei diesem Ausverkauf dabei zu sein“, so Kott. Wer allerdings eine der futuristischen Carsch-Haus-Schaufensterpuppen haben möchte, muss ziemlich tief in die Tasche greifen: 600 Euro kostet eine einzige der typisch dunklen, einst in Italien handgegossenen Figuren.

Bridget und Helmut Kallee haben sich für ein bedeutend günstigeres Objekt entschieden: einen weiß-roten Rettungsring, der im Warenhaus als Werbung für Segelmode an der Wand gehangen hat. Helmut Kallee begeistert: „Für 20 Euro ist das doch ein toller Gag. Unser Sohn hat einen Teich, da passt der Ring ganz wunderbar hin.“

Mehr als 100 Jahre in Düsseldorf: Das Carsch-Haus

Nach zweijähriger Bauzeit eröffnete der jüdische Kaufmann Paul Carsch, dessen Vater Gustav in den 1880er-Jahren in Frankfurt den Grundstein für eine Warenhauskette gelegt hatte, am 10. März 1915 sein Düsseldorfer Kaufhaus.

Für die Düsseldorfer wurde der Name „Carsch-Haus“ schnell zu einer guten Einkaufsadresse. Unter den Nazis erfolgten die „Arisierung“ und Umbenennung in „Modehaus Seiffert“. Paul Carsch starb 1951 in Amsterdam, ohne dass er jemals eine Entschädigung für sein Haus erhalten hätte.

Berühmt wurde das Nachkriegs-Carsch-Haus, als es 1979 dem U-Bahn-Bau weichen musste. 4800 Fassadensteine wurden abgetragen und nummeriert. Schließlich wurde das Carsch-Haus 23 Meter versetzt wieder aufgebaut.