Mobiler EntstörungsdienstKein Gas, kein Strom, wir kommen schon!

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Christian Schumacher und Markus Magnussen vor ihrem Einsatzwagen, der in dringenden Fällen wie einem Gasleck sogar mit Blaulicht fahren darf.

Düsseldorf – Der Notruf erreicht die Intensivstation. „Stromausfall? Ok, wo genau?“ Ralf Dutka (58) macht sich kurze Notizen. Dann meldet der Netzmeister das Problem mit Beschreibung und Ortsangabe weiter.

Wenige Minuten später sind Christian Schumacher (34) und Markus Magnussen (54) mit ihrem Sprinter vor Ort an der Behrenstraße. Checken den Stromkasten, die Sicherung. Dreifach gesichert mit Gummimatte auf dem Boden, Spezialhandschuh, Werkzeug aus dem sogenannten „1000-Volt-Koffer“.

Elektriker Schumacher: „So bin ich potenzial-frei.“ Auf deutsch: nicht stromleitend. Sonst haben er und seine Kollegen eine ganze Menge Potenzial …!

Entstörungsdienst der Stadtwerke. Die schnelle Eingreiftruppe der Netzgesellschaft (Stadtwerke-Tochter) kommt, wenn irgendetwas im System nicht stimmt.

Job ist oft brenzlig

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Gut gesichert repariert die „schnelle Eingreiftruppe“ hier Leitungen in einem Stromverteiler.

Gas, Wasser, Strom, Fernwärme, öffentliche Beleuchtung. Alle Bereiche decken die rund 60 Frauen und Männer ab – meist im öffentlichen Raum. Rund um die Uhr, jeden Tag. Bei 30 Grad Hitze, wenn der Schweiß wieder aus den Handschuhen läuft. Und bei 10 Grad Minus, wenn im gefrorenen Boden Leitungen freigelegt werden.

Keine Pause auch an Weihnachten und Neujahr. Dann sind die Stadtwerker am Leitstand auch mal Telefonseelsorger. Und die Entstörer vom Mobilen Einsatzdienst (MED) vor Ort, obwohl sie den Schaden nicht verursacht haben, Blitzableiter.

Der Job ist oft brenzlig. Magnussen: „Ich erinnere mich noch an den Sturm Ela. Wir waren gerade wegen einer Stromstörung in einem Keller in Volmerswerth, als es losging. Die Bäume sind reihenweise umgekippt, die Laternen, die Strom und Gas führen, auch. Das war echt heftig. Oder kürzlich – da hatte sich ein Lkw in einer 400 Volt-Oberleitung festgefahren. Und ein Bauer versuchte das mit einer Eisenstange zu richten!“

Als die Stadtwerker die abgestürzte Hochleitung richteten, dachten sie die ganze Zeit daran, dass es auch viel schlimmer hätte enden können. Schumacher: „Respekt haben wir, keine Angst. Wir sind ja gut ausgebildet.“

Angeschlossen ans System GIS

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Markus Magnussen mit einem großen Schieberschlüssel. Der wird benötigt, um große Leitungen zu verschließen oder wieder zu öffnen.

Manche Einsätze sind aber auch eher banal. Etwa, wenn an Heiligabend alte Damen anrufen, weil das Licht aus unerfindlichen Gründen nicht geht.

„Dann tauschen wir ausnahmsweise sogar die Sicherung … wir lassen doch keine Oma im Dunklen stehen.“

Per Computer sind die beiden Außendienstler ans System GIS angeschlossen. GIS steht für Geografisches Informationssystem und zeigt alle Leitungen, egal ob Wasser, Gas, Strom oder Fernwärme, in Düsseldorf an.

Schumacher : „Dann passiert uns nicht, was manchen begnadeten Heimwerkern gelingt – einfach mal mit einem Griff die ganze Stromversorgung im Haus lahmzulegen!“ In der Leitstelle sehen Peter Aymanns (46) und Kollegen die GIS-Karten übrigens auf 150-Zoll-Monitoren.

Auch am Notruf-Telefon kommt mal Freude auf

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Ralf Dutka (l.) und Thomas Becker sind die Netzmeister, die am Telefon sitzen.

Zum Glück hat der harte Job abwechslungsreich – und in Düsseldorf. Heißt: Die meisten reagieren rheinisch gelassen und mit Humor auf Störungen.

Schumacher: „Wir bekommen immer etwas zu trinken angeboten, wenn wir irgendwo dafür sorgen, dass das Wasser wieder läuft oder die Wohnung wieder warm wird.“

Sogar am Notruf-Telefon kommt manchmal Freude auf.

Netzmeister Thomas Becker (54), der schon 30 Jahre mit Dutka arbeitet und sogar privat mit ihm Hochseeangeln fährt: „Eines Tages rief eine Dame an meldete, ihr Gasboiler würde seltsam ticken. Sie hatte Angst vor einer Explosion. Der MED ist sofort vorbeigefahren und entdeckte einen Wecker, der hinter ihrem Boiler ans Gehäuse schlug. Daher das seltsame Ticken. Das werde ich nie vergessen.“

Zahlen und Fakten

60 Mitarbeiter, davon 28 im Innendienst in der Leitstelle.

28.000 Anrufe pro Jahr landen in der Leitstelle.

120.000 Euro wert sind die Mercedes-Sprinter inklusive Gegenständen und Werkzeugen mit schönen Namen wie „Isotüllen“ oder „Schieberschlüssel“. Alleine sechs Seiten umfasst die Werkzeugliste an Bord.

Mit EXPRESS und SWD zur DEG

Heja, DEG!

Als Düsseldorfer Unternehmen sind die Stadtwerke auch Sponsor der beiden wichtigsten Sportvereine der Stadt. Im Rahmen der Serie „Wie funktioniert Düsseldorf?“verlosen wir jetzt gemeinsam mit den Stadtwerken jeden Tag attraktive Preise.

Am Freitag gibt es dreimal zwei schöne Tribünen-Karten für die DEG zu gewinnen.

Das Team von Christof Kreutzer tritt am 14. Oktober gegen die Thomas Sabo Ice Tigers aus Hannover an. Und Sie können dabei sein.

Wie? Rufen Sie einfach an unter Tel. 01379 / 88 47 14

(Legion; 0,50 Euro pro Anruf aus dem Festnetz der DTAG/Mobilfunk abweichend)

EXPRESS wünscht viel Erfolg. Weitere Infos zu den Stadtwerken unter www.swd-ag.de