Mega-GewitterMönchengladbach: Hagelbomben so groß wie ein Handball!
Mönchengladbach – Unwetter oder Weltuntergang? Anwohner in Mönchengladbach erlebten Donnerstagabend ein Gewitter der ganz extremen Art.
Schon auf der Anfahrt in den kleinen Mönchengladbacher Stadtteil Beckrath sieht man das Ausmaß der Zerstörung: Die Gewächshäuser eines Rosenzuchtbetriebs sind völlig zerstört. Sozusagen entglast. „Ein Totalschaden“, stöhnt der Junior-Chef.
Ein paar Meter weiter der Ortseingang. An jedem Auto sieht man Beulen, an fast jedem Haus ist das Dach beschädigt, Fenster sind zersprungen. „Es war wie beim Weltuntergang“, schildert Anwohnerin Emma Grün (60).
Ihr Mann Reinhold fegt gerade die Splitter zusammen, die die Hagelkörner in seinem Wintergarten hinterlassen haben. Auch bei Nachbar Thomas Möller ist das Kunststoffdach des Wintergartens voller Löcher. „Und mein drei Monate alter Renault ist wohl Totalschaden“, ärgert sich seine Frau Maria (beide 49).
Hagel knallt durch Dachziegel
Eine Freundin schickte ihr ein Bild aus dem benachbarten Wickrath. Es zeigt eine Hagelbombe so groß wie ein Handball. Fast 20 Zentimeter im Durchmesser. „Ich habe mir wegen des Hagels einen Helm aufgesetzt und bin raus, um meine Fenster mit Holz abzudecken“, berichtet Bodo Sachsenhausen. Das Heckfenster des Golf seines Sohnes Philip ist zerborsten.
Bei Elfriede Junker (91) knallte der Hagel durch die Dachziegel. „Es lief Wasser rein, meine Enkelin kam und stellte Eimer drunter. So etwas habe ich noch nie erlebt.“ Dachdecker Marc Büttgenbach reparierte am Freitagmittag die Schäden. „Der Großhandel hat schon Lieferschwierigkeiten.“
Millionenschäden entstanden
Auch bei „Carglass“ in Wickrath war die Nachfrage enorm. „Wir mussten Mitarbeiter aus anderen Filialen herholen. Trotzdem kann es bis zu einer Woche dauern, bis die Autoscheiben alle getauscht sind“, sagt Marcel Voulon, Regionalmanager für den Großraum Düsseldorf. Insgesamt sind Millionenschäden entstanden.