Irische Wanderarbeiter in DüsseldorfTinker verlassen nach Polizeieinsatz Rheinwiesen

Image uploaded from iOS (1)

Am Dienstag mussten die Iren die Rheinwiesen in Düsseldorf verlassen.

Düsseldorf – Vor zwei Wochen endete die Kirmes an den Rheinwiesen in Düsseldorf. Jetzt herrscht dort wieder Trubel – allerdings ungewollter. Rund 500 Tinker, irische Landarbeiter, mit mindestens 80 Wohnwagen haben an der Kniebrücke eine Wagenburg errichtet.

Station am Niederrhein gemacht

Düsseldorf ist nicht die erste Station der Gruppe. Die irischen Landarbeiter fielen in der Region zuletzt immer wieder durch Saufgelage und aggressive Hunde unangenehm auf. In den vergangenen Jahren machten sie immer wieder Halt in der Region (mehr über die Tinker lesen), blieben in Bonn (hier mehr dazu lesen), am Niederrhein, in Düsseldorf.

Polizei Tinker 170808

Die Polizei stellte sich in der Nähe des Lagers auf.

Das Wochenende hatten sich die Tinker noch in Kevelaer und Neuss aufgehalten und mussten dort auch ihre Quartiere räumen.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

An Frist nicht gehalten

So auch in der Landeshauptstadt. Die Polizei sagte am Montagabend: „Die Stadt hat eine Ordnungsverfügung erteilt, dass sich die Tinker bis Dienstagmittag entfernen.” Da es sich um ein Wasserschutzgebiet handele, sei Campen dort strengstens untersagt, hieß es. Jeder der 500 Tinker bekam einen Platzverweis ausgesprochen.

Berger Tinker Kniebrücke

Am Montagabend reisten mehrere hundert Tinker zur Kniebrücke in Düsseldorf an. 

Bis 14 Uhr hätten die ungebetenen Gäste die Rheinwiesen räumen sollen. Um Punkt 16 Uhr fuhr die Polizei mit Mannschaftswagen auf und sendete ein klares Zeichen an die Iren. Einige kamen der indirekten Forderung gleich nach und verließen den Platz.

Wie es mit dem Nomadenvölkchen nun weitergeht, ist unklar.

Höchstwahrscheinlich ist, dass die Iren bald wieder in Kevelaer aufschlagen. Denn für sie ist der 15. August ein wichtiger Feiertag. An Mariä Himmelfahrt sind sie jedes Jahr in Kevelaer am Niederrhein.

„Tinker” – die fahrenden Wanderarbeiter

Als „Tinker" oder auch „Pavee” wird eine irische Volksgruppe bezeichnet, die als fahrende Wanderarbeiter durch Europa, die USA oder sogar Australien touren.

Diesem Wanderhandwerk und dem Hausierhandel geht die Gruppe schon seit Jahrhunderten nach. 

In dieser Zeit haben die „Tinker” sogar eine eigene Sprache – „Shelta” – entwickelt.

(PB/mja) 

(exfo)

In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Ärger mit den "Irish Traveller" – Mehr Infos dazu unten.