Ermittler geschocktIngrid P. (†55): Sex-Martyrium führte zu tödlichen Verblutungen

Ingo Thiel Wickrath

Ermittler Ingo Thiel verzichtete bei der Beschreibung der Tat auf Details.

Mönchengladbach – Eine Kirmesliebe endete im tödlichen Sexrausch in einem Wickrather Einfamilienhaus. Ingrid P. (55) starb auf so abartige Weise, dass selbst der erfahrene Mordermittler Ingo Thiel den gewaltsamen Tod der Frau nicht beschreiben wollte. Hans-Paul B. (68), der verhaftete Geliebte, hat die Tat gestanden.

Tatverdächtiger gab sich zunächst ahnungslos

Das berichtete die Mordkommission auf einer Pressekonferenz am Mittwoch. Der frühere Textilfachmann hatte den Mord vertuschen wollen. Deshalb hatte er sich zunächst völlig ahnungslos gegeben und erzählt, dass er die Frau am Montagmorgen um 7 Uhr tot im Bett seiner Wohnung gefunden habe. Niemand habe das Haus betreten können. 

Notärztin, Gerichtsmedizinerin und Thiel kamen Zweifel

Doch nicht nur der von B. gerufenen Notärztin kamen Zweifel, sondern auch der Gerichtsmedizinerin aus Düsseldorf.

Als der alarmierte Ermittler Thiel den Tatort untersuchte, fiel ihm sofort auf, dass die Tote in der Wohnung „verlagert“ worden war. In einem Nebenzimmer war alles voller Blut. Ingrid P. war entkleidet, gewaschen und neu bekleidet worden. Alles, so glaubt Thiel, „zur Verdeckung der Tat“.

Sexuelle Übergriffe führten zu inneren Verblutungen

Ingrid P., wie Hans-Paul B. Schützenvereinsmitglied im gleichen Verein, starb an inneren Verblutungen, die durch exzessive sexuelle Übergriffe entstanden sein sollen, wie die Düsseldorfer Gerichtsmedizin der Mordkommission berichtete.

Dabei, so Thiel, habe der später geständige B. die Wehrlosigkeit des Opfers ausgenutzt. Denn Ingrid P. hatte am Abend zuvor in der Kneipe „Markt“ reichlich getrunken und war dementsprechend willenslos.

„Sexuellen Übergriff auf eine widerstandsunfähige Frau zur Befriedigung des Geschlechtstriebs mit Todesfolge“ benannte Staatsanwalt Benjamin Kluck das Tatgeschehen. Thiel ergänzte: „Mit Rücksicht auf die Angehörigen möchte ich die Art und Weise, wie das geschehen ist, nicht beschreiben.“