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Das plant Timo BeckNiemand kennt die Düsseldorfer Gastro-Szene so gut wie er

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Timo Beck kennt die Düsseldorfer Gastro-Szene besser als jeder andere. Mit dem EXPRESS sprach er über seine Projekte.

Düsseldorf – Food-Experte Timo Beck: Immer wieder bringt er neue, kreative Gastro-Projekte für Düsseldorf auf den Weg.

Im EXPRESS erzählt er von ihnen.

Herr Beck, „Mr. Düsseldorf“, „ResQ“ und davor „Yelp“. Würden Sie sich selbst als Nicht-Ausruhen-Könner bezeichnen?

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Den Eindruck könnte man gewinnen, aber ich mache die Sachen ja nicht parallel. Bei „ResQ“ habe ich erst angefangen, als ich bei „Yelp“ als Marketing Manager ausstieg. „Mr. Düsseldorf“ mache ich tatsächlich parallel, aber das ist auch ein Hobby-Projekt von mir. Das macht Spaß, weil man viel wertvolles Feedback bekommt. Aber mein Hauptaugenmerk liegt klar bei „ResQ“.

Ihre Projekte haben eines gemeinsam – gutes Essen! Wann haben Sie Ihre Leidenschaft für Ernährung und Genuss entdeckt?

Eigentlich schon als kleiner Junge. Bei uns zu Hause gab es immer sehr gutes Essen, wir gingen oft in Restaurants und ich war ein kleiner Feinschmecker. Auch im Urlaub habe ich immer alles Mögliche an Essen probiert. Ich wollte auch immer Koch werden, aber viele Freunde aus der Gastronomie haben mich bisher erfolgreich davon abgehalten.

Warum? Kochen Sie selbst etwa nicht gut?

Ich bin ein ganz guter Hobbykoch, aber mehr auch nicht. Ich habe das nie gelernt. Und so sehr mich die Branche auch interessiert, so sehr weiß ich, dass die Arbeitszeiten in der Küche lang sind und die Arbeitsweise hart. Das ist nicht so romantisch, wie man sich das vorstellt. Eine Gastronomie zu eröffnen ist dann für mich eher etwas, wenn ich in Rente bin…

Mit „Mr. Düsseldorf“ haben Sie auf Facebook eine große Community erschaffen, die Seite erreicht mehr als 66 000 Follower. Was ist die Idee?

Die Idee kam vor einigen Jahren, als wir festgestellt haben, dass es keine guten Kanäle für eine Zielgruppe zwischen 25 und 45 gibt, auf denen Neueröffnungen und neue Konzepte in Sachen Gastro, Ausgehen und Lifestyle vorgestellt werden. Dann haben wir das selbst gestartet vor fünf Jahren – und inzwischen hat sich eine richtige Community aufgebaut.

Es gibt sogar eine „Mr. Düsseldorf“-Karte, die aber nicht für jeden zugänglich ist, man muss sich bewerben. Wie kommen die Deals mit den Locations zustande?

Die Grundidee war, dass wir unser gutes Netzwerk zu lokalen Unternehmern und Gastronomen nutzen, um den treuesten Kunden, Fans und einigen Meinungsmachern aus Düsseldorf ein paar Vorteile anbieten zu können. Erst gab es 500 Karten, dann haben wir noch einmal 1000 neue Karten herstellen lassen. Ein schönes Projekt, das eine Menge Arbeit mit sich bringt – aber auch echt Spaß macht.

Bis Ende des Jahres waren Sie auch für die Düsseldorfer Variante vom Restaurant-Bewertungs-Portal „Yelp“ verantwortlich, jetzt ist das Projekt tot. Warum?

Das liegt an „Yelp“. Das Unternehmen hat sämtliche Aktivitäten weltweit auf Eis gelegt. Nur in den USA machen sie weiter. Das war aber nichts, was Düsseldorf speziell getroffen hat. Im Gegenteil: Düsseldorf lief verglichen mit anderen deutschen Städten sogar gut. Ich persönlich fand das sehr schade, genauso wie die große, aktive Community von „Yelpern“ in Düsseldorf. Ich hoffe, dass sich einige davon bei Mr. Düsseldorf wiederfinden können.

Wie schätzen Sie denn die Food-Szene in Düsseldorf insgesamt ein?

In der Region hier sind wir ganz gut aufgestellt. Im Vergleich mit Berlin beispielsweise eine ganze andere Welt. Vielfalt, Neuartigkeit und Menge an innovativen Angeboten haben dort noch mal eine andere Dimension. Aber es fehlt uns in Düsseldorf an nichts, Gourmets sind hier gut aufgehoben – gerade im Vergleich zu Köln. Wir können uns über einige wirklich tolle Konzepte und engagierte Gastronomen freuen. Wenn Freunde in Düsseldorf zu Besuch sind, habe ich nie Schwierigkeiten eine ganze Palette an möglichen Restaurants vorzuschlagen.

Wo gibt es Nachholbedarf?

In Berlin gibt es einfach viel mehr Nischen als hier. Wenn ich hier in Düsseldorf einen Laden aufmachen würde, wo ich ausschließlich eine ganz spezielle Form von vietnamesischen Nudelsuppen anbieten würde die es nur in einer kleinen Region um Hoi An gibt, dann spricht das vielleicht ein paar Leute an, aber eine Existenz könnte man sich damit wohl nicht aufbauen.

Toll wäre hier beispielsweise, eine Art Food-Market in einer alten Industriehalle, mit vielen unterschiedlichen Konzepten – ähnlich wie die „Markthalle 9“ in Berlin. Vielleicht bringen der neue Kö-Bogen 2, das neue Edeka Center und/oder der Carlsplatz ja demnächst etwas Schwung ins Angebot. Das würde mich freuen.

Ihr aktuellstes „Baby“ heißt „ResQ“, ein Anti-Lebensmittel-Verschwendungs-Projekt. Wie kam es dazu, dass dieses finnische Start-up auch in Düsseldorf durchstarten will?

Das war ein Zufall. Ich habe in einer Fachzeitschrift von dem Konzept gelesen und habe dann Kontakt aufgenommen. Bei einem Gespräch in Helsinki haben wir dann gesprochen und festgestellt, dass Düsseldorf gut passen würde. Seit Anfang des Jahres ist richtig viel passiert, allein in Düsseldorf nehmen bereits 50 Läden teil, deutschlandweit über 600.

Die Themen Nachhaltigkeit und Lebensmittelverschwendung erhalten glücklicherweise immer größere Aufmerksamkeit. Mit der „ResQ App“ kann jeder sofort und in Echtzeit etwas dazu beitragen.

Die App gibt es in Düsseldorf seit Anfang März. Wie ist die App angenommen worden? Wie ist das Feedback bisher?

Bisher hören wir nur Gutes. Die teilnehmenden Läden bekommen durch die App neue Kundschaft und können sich ein positives Image aufbauen. Die Kunden bekommen ein günstiges und nachhaltiges Essen und entdecken vielleicht sogar neue Food-Trends.

Ist Lebensmittelverschwendung ein Thema, dass Ihnen persönlich auch sehr am Herzen liegt? Glauben Sie, dass es da bei den Verbrauchern ein Umdenken gibt?

Ich beschäftige mich privat schon ein paar Jahre mit dem Thema Tier- und Umweltschutz und achte selbst stark darauf, welche Lebensmittel ich kaufe, und vor allem, dass ich nicht zu viele kaufe.

In Deutschland werden allein in der Gastronomie zwei Millionen Tonnen Lebensmittel pro Jahr weggeschmissen, das ist schon eine Menge. Ich habe aber das Gefühl, dass dieses Problem mehr an Aufmerksamkeit gewinnt. Auch, wenn wir noch nicht so weit sind, wie die Skandinavier. Die sind da echt top.

(exfo)