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BadeunfallPolizeitaucher finden toten Mohammed (29) auf dem Grund des Zamek-Sees

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Gegen 11.40 Uhr war der Tod von Mohammed H. Gewissheit. Die Polizeitaucher zogen den Spezialleichensack mit den sterblichen Überresten des 29-Jährigen aus dem Wasser.

Düsseldorf – Mit Tränen in den Augen und voller Anspannung beobachten gestern Vormittag die Angehörigen von Mohammed H. (29) die Wasseroberfläche des Zamek-Sees in Eller.

Am Montagabend um 19 Uhr war der frischgebackene Vater in dem alten Baggerloch im Eller Forst schwimmen gegangen. Er tauchte unter und nie wieder auf (EXPRESS berichtete).

Stieftochter sieht Mohammed untergehen

Seine Stieftochter (17) musste alles mit ansehen. Auch sie steht am Dienstag wieder am Seeufer.

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Hoffnung ist keine mehr da. Und dennoch bricht es aus den Angehörigen heraus, als die Taucher der Polizei Wuppertal gegen 11.40 Uhr die Leiche von Mohammed H. bergen.

Die gellenden Schreie sind im gesamten Waldgebiet rund um den See zu hören. Notfallseelsorger kümmern sich später um die geschockte Familie.

„Wir haben den See im Parallelverfahren abgesucht. Dabei wird ein Taucher von einem Leinenführer in parallelen Bahnen im Abstand von 30 bis 50 Zentimetern über den Seegrund geleitet“, erklärt Thorsten Schmidt, Leiter der Technischen Gruppe bei der  Wuppertaler Polizei. Dazu gehören auch die Taucher – eine von drei Staffeln in NRW.

Taucher-Azubi findet Leiche

Schmidt schickt gestern seine Auszubildenden ins Wasser. Im Moment läuft in Wuppertal der NRW-Polizeitaucherlehrgang mit fünf Teilnehmern. Am Morgen hatten die Polizisten ihre schriftliche Prüfung, dann kommt plötzlich der Ernstfall.

Der 28-jährige Richard Lehnert, Polizist aus Köln, findet schließlich die Leiche. Etwa 40 Meter vom Ufer, fünf Meter tief. Bei 20 Zentimeter Sicht keine leichte Aufgabe.

Und auch keine angenehme. „Aber das sind erfahrene Polizisten. Die haben in ihrem Dienst schon Leichen gesehen. Es ist nichts Neues für sie“, sagt Schmidt.

Trotzdem wird jeder Einsatz im Nachgang noch einmal besprochen. „Wir haben aber eine professionelle Distanz dazu. Anders geht es auch nicht“, sagt Schmidt.

Warum ging Mohammed unter?

Ungeklärt ist gestern noch die Frage, warum der 29-Jährige ertrunken ist. Augenzeugen sagen aus, dass Mohammed H. im See baden wollte. Er trug aber noch seine Hose, hatte nur sein Shirt ausgezogen.

„Wir gehen von einem tragischen Unglück aus“, sagt Polizeisprecherin Anja Kynast.

Zamek-See ist gefährlich

Der so ruhig wirkende Zamek-See, der so heißt, weil das Gelände früher einmal an die Firma Zamek verpachtet war, ist trügerisch. Das Ufer fällt nach wenigen Metern steil ab. Er wird vom Grundwasser gespeist.

Dadurch entstehen sogenannte „Sprungschichten“. Das sind Wasserschichten mit unterschiedlichen Temperaturen. Die Unterschiede können bis zu 15 Grad betragen. Kommt ein Schwimmer in so eine Kälteschicht, kann ein Schock ausgelöst werden.

Tödlicher Unfall schon 2001

Im Juli 2001 starb ein russlanddeutsches Brüderpaar (8) und (10) beim Baden im Zamek-See. Das Schwimmen ist eigentlich streng verboten.

Die Polizei will die Leiche von Mohammed H. jetzt obduzieren lassen, erhofft sich dadurch mehr Erkenntnisse.