Zoff um 30.000 EuroMultimillionär will nicht für Insel-Kreuzfahrt zahlen

BO: Hartmut Lademacher und Ehefrau Gabriele

Der Windecker Multimillionär Hartmut Lademacher mit seiner Ehefrau Gabriele Lademacher-Schneider

Bonn/Windeck – Hartmut Lademacher (67) ist ein echter Selfmade-Millionär, eine schillernde Persönlichkeit, die heimische Fußballvereine unterstützt, sogar Schwiegerpapa eines Prinzen ist – und im idyllischen Rhein-Sieg-Kreis wohnt.

Er verdiente mit IT-Geschäften geschätzte 600 Millionen Euro. Jetzt hat er am Bonner Landgericht einen 30.000-Euro-Knatsch um eine Ägäis-Rundfahrt laufen.

Seine Tochter heiratete einen Prinzen

Bilder der Märchenhochzeit gingen damals um die Welt: Lademachers bildschöne Tochter Claire (30) heiratete Prinz Félix von Luxemburg (31). Jetzt steht Hartmut Lademacher wieder selbst im Mittelpunkt: Denn zehn Monate später, im Juli 2014, startete der Millionär zu einer Kreuzfahrt durch die Süd-Ägäis, die jetzt ein Fall für den Richter wurde.

Die Tour führte seine Yacht „Conte Alberti“ ab 23. Juli von Korfu durch den Kanal von Korinth zu den Kykladen (siehe Karte). 13 Tage pendelte die Yacht zwischen Mykonos und Santorini. Dann ging es in den Hafen von Piräus (Athen).

Yacht-Agentur fordert 30.000 Euro

Doch die unbeschwerte Zeit hat jetzt ein juristisches Nachspiel: Die Schweizer Yacht-Agentur, die den Traumtrip durch die griechische See organisiert hatte, fordert von dem Multi-Millionär jetzt knapp 30.000 Euro (AZ 9 O 226/15).

Am 8. Oktober 2014 hatte die Agentur mit 50 Büros im Mittelmeer-Raum eine ganze Reihe Dienstleistungen abgerechnet. Insgesamt 73 Positionen. Es geht etwa um griechische Kreuzfahrtgenehmigungen (150 Euro), Betankung (6204 Euro), Liegegebühren in den Yachthäfen (zwischen 166 und 3400 Euro), die Passage des Kanals von Korinth (1600 Euro) oder die Reparatur von Bordtoilette (530) und Frischwasserpumpe ( 1230 Euro).

Als bis zum 22. Mai 2015 immer noch nichts gezahlt war, ließ die Schweizer Firma die „Conte Alberti“ im Yachthafen Baotiç (Kroatien) arrestieren. Gegen 40 000 Euro Sicherheitsleistung bekam Hartmut Lademacher sein Schiff wieder frei.

Multimillionär wehrt sich gegen Klage

Gegen die Klage der Schweizer Agentur setzte er sich nun zur Wehr: Es seien gar keine Aufträge erteilt worden, so der 67-Jährige. Er habe auch niemanden (etwa die drei Kapitäne, die während der Tour am Steuerrad der „Alberti“ standen) autorisiert, Aufträge zu erteilen. Ferner sei er nur eine gute Woche an Bord gewesen.

Richter Matthias Kreutzmann meint aber nach vorläufiger Einschätzung: So einfach ist das nicht. Es habe sehr wohl einen Rahmendienstleistungsvertrag mit der Yachtagentur gegeben. Das belegten auch Emails, so Kreutzmann.

Der Richter hat den Parteien empfohlen, sich gütlich zu einigen. Hartmut Lademacher soll 17 400 Euro bezahlen. Kommt der Vergleich nicht zustande, muss Richter Kreutzmann ein Urteil fällen.