Starke NummerMit Tipps aus Internet 50 Euro-Blüten gedruckt

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Mit dilettantischen Mitteln fälschten die beiden Euskirchener 50-Euro Scheine.

Euskirchen/Bonn – Die Idee, sich ihr eigenes Geld zu drucken, setzten zwei junge Männer aus dem Raum Euskirchen kurzerhand in die Tat um: Zunächst scannte ein 24-Jähriger aus Dom-Esch zwei echte 50-Euro-Scheine ein und druckte sie dann etliche Male auf seinem handelsüblichen Drucker aus.

Anschließend verfeinerte der offenbar im Gegensatz zu seinem 21 Jahre alten Komplizen aus Hellenthal handwerklich geschickte Geldfälscher die Scheine.

Er bastelte sich aus einer Folie aus dem Bastelladen Hologramme für die Scheine. Dann besprühte er sie mit Haarlack und knüllte sie zusammen, damit sie gebraucht aussehen.

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Die Blüten bleiben vorerst unerkannt

Weil das Duo mit den gefälschten 50ern auf Einkaufstour nach Belgien fuhr, musste es sich jetzt vor dem Euskirchener Amtsgericht verantworten. Am 12. April 2015 waren die jungen Männer über die Grenze gefahren, um die Blüten unters Volk zu bringen.

In zwei Fällen gelang es den Angeklagten, mit den gefälschten 50ern in Supermärkten einzukaufen. Dabei benutzten sie insgesamt vier Scheine und kauften Waren im Wert von knapp 120 Euro. Zwei Mal wurden die Kassiererinnen jedoch misstrauisch. Als die jungen Männer dies bemerkten, schnappten sie sich das Falschgeld wieder und verließen die Geschäfte.

Die Anleitung holten sie sich aus dem Internet

Drei Tage nach dem ersten Trip zog es das Duo erneut ins benachbarte Belgien. Diesmal wurden sie jedoch geschnappt: Die Verkäuferin eines Blumengeschäfts in Sankt Vith, in dem die Täter ein Stofftier für 18 Euro gekauft hatten, rief die Polizei. Die beiden Deutschen, in deren Hosentaschen weitere Blüten gefunden wurden, mussten daraufhin in Belgien mehrere Wochen in Untersuchungshaft verbringen.

Vor dem Jugendschöffengericht legten die Angeklagten jetzt umfassende Geständnisse ab. Offenbar hatten sie beim Fälschen der Scheine eine Anleitung aus dem Internet befolgt. Die nicht einschlägig vorbestraften jungen Männer erhielten beide Bewährungsstrafen: Der 24-Jährige bekam anderthalb Jahre aufgedrückt. Der 21-Jährige verließ das Gericht mit einer einjährigen Jugendstrafe im Gepäck.