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Pizza- und Pasta-KetteFrüher erfolgreich, heute große Krise: Was ist los bei Vapiano?

Vapiano_Symbol

Vapiano machte im Jahr 2018 101 Millionen Euro Verlust.

von Tobias Schrader (tsc)

Bonn/Köln – Jahrelang verlief die Erfolgsgeschichte von Vapiano wie im Märchen. Pizza und Pasta waren der Renner. Immer mehr Restaurants, steigende Umsätze, etliche Expansionen ins Ausland. Heute ist die Kette mit rund 230 Restaurants in 33 Ländern auf 5 Kontinenten vertreten. Aber es ist längst nicht mehr alles so gut wie früher.

Vapiano machte 101 Millionen Euro Verlust

Vapiano steckt in einer tiefen Krise. 2017 machte das Unternehmen, das zwölf Jahre lang seinen Sitz in Bonn hatte, zwar noch 1,6 Millionen Euro Gewinn, im Jahr darauf aber satte 101 Millionen Euro Verlust. Noch-Vorstandschef Cornelius Everke sollte das Unternehmen eigentlich wieder in ruhigeres Fahrwasser bringen, tritt aber Ende August zurück. Vanessa Hall wird interimsweise übernehmen, ist momentan noch Aufsichtsratvorsitzende von Vapiano.

Aufgrund der hohen Verluste wird jetzt auch die Rentabilität der Restaurants geprüft. Fünf Filialen wurden bereits im Kalenderjahr 2019 geschlossen - allesamt im Ausland. Doch auch in Deutschland könnte es passieren, dass sich Vapiano gesundschrumpft.

Experten pochen auf eine zügige Sanierung von Vapiano

Ob die beiden Bonner Filialen im Fokus stehen? Den Mitarbeitern in Gronau an der B 9 und in der Innenstadt neben dem Bonner Münster wurde vom Unternehmen offenbar ein Maulkorb verpasst. Auf EXPRESS-Anfrage durften sich die Bonner Filialen nicht zu den Sanierungsplänen äußern. EXPRESS fragte in der Kölner Zentrale nach. 

Experten pochen insgesamt auf eine zügige Sanierung. „Es gilt nun, schnell nichtprofitable Restaurants zu schließen“, sagt Boris Tomic, Chefredakteur vom Magazin „Foodservice“. Das sei besonders wichtig in schlecht laufenden Märkten wie Australien oder USA. Vapiano sollte sich auf Deutschland, Frankreich und Österreich konzentrieren.

Vapiano-Aktie hat 80 Prozent ihres Werts verloren

Aber wie konnte es eigentlich soweit kommen, dass das einst so erfolgreiche Unternehmen in so eine tiefe Krise rutscht?

 Am 22. Oktober 2002 eröffnete in Hamburg das erste Vapiano-Restaurant. Zwei Jahre später machte das Unternehmen als „Vapiano AG“ eine Filiale in Düsseldorf auf. 2005 folgten weitere Standorte in Frankfurt am Main, Nürnberg, München und Hamburg.

Im selben Jahr zog die Firmenzentrale von Hamburg nach Bonn um. Vapiano hatte erstmals über 10 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet, im folgenden Jahr wurde verstärkt ins Ausland expandiert. Die Zahl der Restaurants wuchs rasant weiter, 2008 waren es schon über 30, 2009 dann 60 Filialen. Im Jahr 2011 feierte man dann die Eröffnung des 100. Restaurants in Wien, sechs Jahre später machte die 200. Filiale in Kopenhagen auf. Im gleichen Jahr ging das Unternehmen an die Börse und wurde damals mit 550 Millionen Euro bewertet, eine Aktie kostete 23 Euro. Heute ist die Vapiano-Aktie nur noch rund vier Euro Wert und hat seit dem Börsenstart mehr als 80 Prozent ihres Werts verloren.