Karim T.Drogen-Rapper gibt zu: Ich habe gedealt

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Ein Justizwachtmeister nimmt Karim T. im Gericht die Handschellen ab.

Bonn – Im schicken rosa Hemd erschien der Bonner Rapper Karim T. (27) vor dem Landgericht. Für den seit einem halben Jahr in U-Haft sitzenden Musiker geht es um viel in dem Prozess: Ihm drohen mehrere Jahre Knast.

2015 soll er nicht nur selber mit Drogen gehandelt, sondern auch einen Jugendlichen (16) mit Marihuana als „Läufer“ auf die Straße geschickt haben, um es für ihn zu verkaufen. Außerdem soll er einen 15 Jahre alten Jugendlichen um 22 300 Euro betrogen haben.

Besonders hart: Ende November 2015 schoss der Rapper offenbar mit einer scharfen Pistole der Marke Beretta bei einem Streit in Richtung seiner  Freundin. Er traf die damals Hochschwangere allerdings nicht.

Da die Staatsanwaltschaft von einem sogenannten „strafbefreienden Rücktritt“ ausging, wurde lediglich ein Verstoß gegen das Waffengesetz angeklagt. Diesen gab der gelernte Einzelhandelskaufmann zwar zu. Auch, dass er mit der Pistole, die er mitsamt Munition zufällig in einem Park gefunden haben will, einmal geschossen habe, räumte der 27-Jährige ein.

Der Rapper zeigt keine Reue

Die Frage, ob dieser Schuss seiner Lebensgefährtin gegolten habe, beantwortete der Rapper jedoch nicht mehr. „Das ist ja nicht angeklagt“, so sein Verteidiger Ingo Thiée.

Kein Blatt vor den Mund nahm der Angeklagte, als es um den Handel mit mehr als einem Kilogramm Marihuana ging. Über einen Zwischenhändler bezog er das Rauschgift, das von „Familie Hasch“ im großen Stil aus den Niederlanden nach Bornheim geschmuggelt wurde. Ja, gedealt habe er, um seinen eigenen Konsum finanzieren zu können.

Dass er einen 16-Jährigen losgeschickt hat, um das Marihuana für ihn zu verkaufen, bestritt der Angeklagte. Auch will er keine betrügerischen Absichten gehabt haben, als ihm ein aus einem vermögenden Elternhaus stammender 15-Jähriger mehrere Darlehen in jeweils vierstelliger Höhe gab.

Diese seien eine Art „Anschubfinanzierung“ für ein neues Musikprojekt gewesen. Der Prozess wird fortgesetzt.