Ass im ÄrmelSo boxte dieser Kölner Anwalt einen brutalen Polizisten-Angreifer raus

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Der bekannte Kölner Strafverteidiger Martin Bücher boxte einen Polizisten-Angreifer raus.

Sankt Augustin – Für Ottonormalverbraucher eine zweifelhafte Ehre, doch unter Anwälten dürfte der Kölner Verteidiger Martin Bücher mittlerweile als echter Held gelten...

Erst erreichte der Fachanwalt für Strafrecht aus der renommierten Kanzlei Dr. Birkenstock in Aachen einen Freispruch für einen Kopfschuss-Killer. Nun bewahrte Bücher einen Polizisten-Angreifer aus Sankt Augustin vor der U-Haft.

Gewalt gegen Polizisten

Büchers Mandant, ein 29-Jähriger aus Sankt Augustin, hatte sich in Augen der Polizei verdächtig gemacht und wurde in der Tiefgarage des Huma-Marktes kontrolliert. Dabei rastete er völlig aus.

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Der Mann und sein Bruder (23) stritten lauthals mit einem Polizeibeamten (46), dann soll der 29-Jährige „einen nicht näher erkennbaren Gegenstand“ hervor geholt haben, wie die Polizei später schrieb.

Beamter setzte Pfefferspray ein

Der Polizist setzte daraufhin Pfefferspray ein. Wie EXPRESS erfuhr, soll der Beamte später ausgesagt haben, mit einem Beil angegriffen und verletzt worden zu sein.

Der Angreifer kam erst in ein Krankenhaus, wo seine Augen behandelt wurden, dann in Polizeigewahrsam. Später wurde er dem Haftrichter vorgeführt. Bei einem Axt-Angriff hätte U-Haft gedroht.

Video entlastet Täter

Anwalt Bücher zog aber ein Ass aus dem Ärmel. Der Bruder des Beschuldigten hatte die Auseinandersetzung mit dem Handy gefilmt. Der Strafverteidiger zeigte dem Haftrichter die Aufnahmen.

Auf dem Video war kein Beil zu erkennen. „Der Vorwurf des Polizeibeamten, mein Mandant hätte ein Beil eingesetzt, konnte durch die Inaugenscheinnahme des Videos so nicht bestätigt werden“, sagt Bücher dem EXPRESS. Der Aggressor kam wieder auf freien Fuß.

Trotzdem Strafverfahren

Ein Strafverfahren hat der Mann trotzdem am Hals. Wegen Körperverletzung, Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte und Drogenkonsums.

Den angeblich eingesetzten Gegenstand, den der Polizist als Beil wahrnahm, konnten Beamte am Tatort übrigens nicht mehr auffinden. „Auch die Suche mit einem Diensthund verlief ergebnislos“, teilte die Polizei am Freitag mit.