Im Gleisbett am Heumarkt1,7 Promille: Brecko voll neben der Spur

Miso Brecko fuhr auf den KVB-Schienen fast bis zur Haltestelle Heumarkt.

Miso Brecko fuhr auf den KVB-Schienen fast bis zur Haltestelle Heumarkt.

Köln – Der große Kater nach der rauschenden Karnevalsnacht. Beim FC gab es am Dienstag ein böses Erwachen. Vor allem wegen Miso Breckos Alkohol-Fahrt. Denn der Verteidiger meldete sich morgens beim Klub, um kleinlaut zu gestehen: Mein Lappen ist weg!

Der FC-Slowene war in der Nacht voll neben der Spur. Im wahrsten Sinne des Wortes. Brecko war nach der Party in seinen BMW X5 gestiegen und losgefahren – und geriet mit seinem Gefährt auf die Stadtbahn-Gleise!

„Kurz vor Erreichen des Heumarkts habe ich plötzlich ein Auto bemerkt, welches hinter mir die Gleise befuhr“, erinnert sich der KVB-Fahrer (46). Brecko versuchte, auf den Gleisen der Bahn zu folgen, dabei fuhr er sich alle vier Reifen platt und zerstörte nach Polizeiangaben seinen Unterboden erheblich.

70 Meter später, kurz vor der Haltestelle Heumarkt, kam der Wagen hinter der Linie 1 zum Stehen.

Die herbeigerufenen Polizeibeamten nahmen im Wagen einen Alkoholgeruch wahr, ließen Brecko pusten und nahmen ihn dann zur Blutprobe mit aufs Revier.

Das Ergebnis: Knapp 1,7 Promille, der Führerschein wurde einbehalten. Es droht das komplette Programm: bis zu zwei Netto-Monatsgehälter Geldstrafe und langer Führerscheinentzug.

Brecko zeigte sich am Morgen nach dem Fauxpas zerknirscht: „Ich habe den Fehler gemacht, mich hinters Steuer zu setzen. Das lag aber nicht an privaten Sorgen oder dem Frust über die Rote Karte. Auf der FC-Sitzung hatte ich ein paar Kölsch und wollte nach einem Besuch in der Altstadt wieder nach Hause fahren, als mir das Missgeschick in der Baustelle passierte. Es tut mit sehr leid, dass das passiert ist. Ich habe noch nie in meinem Leben den Führerschein abgeben müssen.“

Der 27-Jährige telefonierte kurz mit Coach Stale Solbakken, Mittwoch wird über Konsequenzen geredet. Brecko einsichtig: „Für uns zählt nur das Nürnberg-Spiel, umso mehr tut es mir leid, dass es wegen mir im Vorfeld jetzt Stress gibt.“

Aber nicht nur wegen ihm. Weil Trainer Stale Solbakken zu Ohren kam, dass zwei Profis bis in die Morgenstunden noch in der Hofburg feierten, war der Norweger stocksauer.