„Ernsthaftes Risiko“Gesundheitsgefahr durch Import-Erdbeeren – gefährliche Erreger gefunden

Die ersten Erdbeeren des Jahres findet man bereits in den Supermärkten. In einer Lieferung wurde nun allerdings ein Krankheitserreger entdeckt.

von Dominik Ahrweiler (da)

Die ersten warmen und sonnigen Tage stehen vor der Tür und mit ihnen finden auch die ersten Erdbeeren wieder Einzug in die Supermarktregale. Allerdings kommen diese meist von weit her, regionale Erdbeeren gibt es vorerst nicht. 

Zum Problem wurde dies nun bei einer Lieferung aus Marokko: An den Import-Erdbeeren wurde auf ihrem Weg in den europäischen Verkauf ein Krankheitserreger gefunden, von dem ein „ernsthaftes Risiko“ ausgeht, so der valencianische Bauernverband (AVA-Asaja).

Bauernverband warnt vor Erdbeeren: „Eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit“

Dieser bezieht sich auf eine Mitteilung des EU-Portals RASFF (Rapid Alert Systen Feed an Food). In dieser wird vor dem „Vorhandensein von Hepatitis A in Erdbeeren aus Marokko“ gewarnt.

Die Erreger wurden in Früchten gefunden, die nach Spanien geliefert wurden. Der zulässige Höchstwert wurde bei den Erdbeeren deutlich überschritten, sodass sie „eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit“ darstellen, wird der Bauernverband auf dem Portal „mallorca-services.es“ zitiert. Die Erreger seien möglicherweise über die Bewässerung mit Fäkalwasser auf die Erdbeeren gelangt, so AVA-Asaja. 

Bei Hepatitis A handelt es sich um eine Entzündung der Leber, die durch Viren verursacht wird. Erwachsene erkranken in der Regel schwerer als Kinder, bei denen der Verlauf meist mild ist. Zu den Symptomen gehören unter anderem Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sowie eine erhöhte Temperatur. 

Die Beschwerden halten mehrere Tage bis hin zu einigen Wochen an. Besonders gefährdet sind Personen mit Vorerkrankungen. Für diese empfiehlt die STIKO eine Impfung.

Als Reaktion auf die Hepatitis-Erdbeeren aus Marokko hat der Bauernverband ein Schreiben an den Landwirtschaftsminister Luis Planas gerichtet. Man solle mitteilen, „welche Maßnahmen sie zu ergreifen gedenkt, um zu verhindern, dass sich derartige Situationen wiederholen“.

Spanien: Bauernverband mit deutlicher Forderung

Der Verband fordert, „die zuständigen Behörden der Europäischen Union davon in Kenntnis zu setzen, dass alle aus Marokko stammenden Erdbeeren einer gründlichen Gesundheitskontrolle unterzogen werden müssen und dass die Kontrollen auf andere Obst- und Gemüsesorten aus Drittländern ausgedehnt werden müssen, wenn weitere Gesundheitswarnungen festgestellt werden, da die Gesundheit der Verbraucher auf dem Spiel steht.“ AVA-Asaja hat sich an verschiedene Verbraucherverbände in der Region gewandt.

In Deutschland besteht allerdings kein Grund zur Sorge. Die betroffenen Erdbeeren sind nach Auskunft der spanischen Behörden nicht auf dem europäischen Markt gelandet.