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Überraschung bei VOXKölner Rapper Eko Fresh sorgt mit seiner Aktion für jede Menge Tränen

Überraschung des Abends: Eko Fresh sang aus der Sicht seines Großvaters.

Überraschung des Abends: Eko Fresh sang aus der Sicht seines Großvaters.

Sänger und Schauspieler Emilio textete „Nur noch kurz die Welt retten“ um – und traf damit bei Bendzko voll ins Schwarze. Ein anderer „Sing meinen Song“-Star hatte seinen zu covernden Song völlig missverstanden.

„Karies und Baktus“ – diese Spitznamen hat Broilers-Sänger Sammy Amara seinen „Sing meinen Song“-Kollegen Tim Bendzko und Emilio gegeben. „Weil sie seit Anbeginn der Zeit so gut miteinander funktionieren. Das ist wie so ein Buddy-Film, die beiden.“

Kein Wunder also, dass es ausgerechnet Emilio war, der Tim Bendzko zum Weinen brachte. In der zweiten Folge der neuen Tauschkonzert-Staffel drehte sich alles um den 39-jährigen Deutschpop-Star. Und als es um seinen Sohn ging, musste Bendzko „Rotz und Wasser“ heulen. Doch der Reihe nach.

„Sing meinen Song“: Bendzko blickt auf bewegtes Leben zurück

Als Tim Bendzko 2011 seine Single „Nur noch kurz die Welt retten“ veröffentlichte, war er plötzlich „überall“, wie Joy Denalane es treffend zusammenfasste.

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In seiner Tauschkonzert-Folge blickte Bendzko auf sein bewegtes Leben zurück. Er erzählte, wie er als Kind auf der Sportschule war und für den 1. FC Union Berlin kickte, der aber wie Oerding stichelte, „erfolgreich wurde, als du weg warst“.

Her mit den Taschentüchern: Bei „Nur noch kurz die Welt retten“ flossen die Tränen.

Her mit den Taschentüchern: Bei „Nur noch kurz die Welt retten“ flossen die Tränen. 

Bendzko erinnerte sich, wie er kurzzeitig als Model arbeitete, sich dabei aber „super komisch vorkam“, wie er anschließend Evangelische Theologie und nichtchristliche Religion studierte, weil es ihn einfach interessierte, „warum Menschen glauben und woran sie glauben“, wie er nach einer kurzen Phase als Autoauktionator schließlich alles auf die Musik setzte - und wie er sich eine Fensterglasbrille zulegte, weil beim ersten Album „unfassbar viel auf mich einprasselte. Das war wie eine unsichtbare Mauer. Ich habe zum Glück aber schnell gemerkt, dass es affig ist ...“

Eko Fresh singt aus der Sicht seines Großvaters

Musik gab es natürlich auch. Joy Denalane brachte die Couch mit ihrer Upbeat-Soul-Version von „Hoch“ zum Tanzen, Eva Briegel von Juli sorgte mit „Trag dich“ für Gänsehaut, Johannes Oerding machte „Wenn Worte meine Sprache wären“ zu einer großen Stadion-Hymne, und Bendzko stellte seine neue Single „Komm schon!“ vor.

Für die größte Überraschung des Abends sorgte wie schon in der Auftaktfolge Rapper Eko Fresh. Er sang „Keine Maschine“ aus der Sicht seines Großvaters, der in den 60ern als Gastarbeiter nach Deutschland gekommen war: „Keiner will meine Freundschaft / wenn arbeiten genügt / Ich bin doch keine Maschine / ich bin ein Mensch aus Fleisch und Blut“.

Joy Denalane kullerten bei diesen Zeilen die Tränen über die Wangen, und auch Sammy Amara bekam feuchte Augen.

Die Gastarbeiter seien zwar damals immer unter sich gewesen, so Eko Fresh. „Aber sie haben nebenher etwas total Feines gemacht, und zwar den Grundstein für die nächste Generation gelegt. Ich konnte das leider nicht mehr mit meinem Opa bereden. Was hat der sich gedacht, als er rüberkam? Was war das für eine Reise? Und vor allemwas ich alles erleben durfte - wenn er das sehen würde ... der würde das gar nicht glauben!“ Heute sei die Situation für Einwanderer in Deutschland zwar besser, aber immer noch nicht perfekt. „Ich sehe das ein bisschen als meinen Auftrag.“

Sammy Amara leistet sich ordentlichen Patzer

Einen ordentlichen Patzer leistete sich Sammy Amara. Er hatte in „Ohne zurückzusehen“ eine Stalker-Perspektive erkannt. „Den habe ich perspektivisch dafür gesehen, wenn ich irgendwann mal Vater bin“, klärte Bendzko auf.

„Krass“, sagte Amara sichtlich beschämt, und wollte dann von Bendzko wissen, ob er sich jetzt als Vater noch in dem Song wiederfinde. „Ich war ganz überrascht, dass es genau zutrifft“, bestätigte Bendzko.

In der zweiten Folge von „Sing meinen Song“ drehte sich alles um Tim Bendzko (links). (Bild: RTL / Markus Hertrich)

In der zweiten Folge von „Sing meinen Song“ drehte sich alles um Tim Bendzko (links). (Bild: RTL / Markus Hertrich)

Der Sänger weiter: „Ich hatte total Glück, dass ich während der Corona-Zeit Vater geworden bin, weil ich die ersten beiden Jahre die ganze Zeit zu Hause war. Jetzt, wo ich wieder viel unterwegs bin, merke ich, dass ich Sachen verpasse und mein Sohn sich fragt 'wo warst du?'.“

Er selbst habe seinen Vater nur wenige Male in seinem Leben getroffen. „Und dann nimmt man sich natürlich immer fürs eigene Leben vor, das möchte man besser machen.“

„Das hat plötzlich mein Leben beschrieben“

Als hätte Emilio es geahnt, sprach seine Neuinterpretation von Bendzkos größtem Hit „Nur noch kurz die Welt retten“ genau dieses Thema an: Er schrieb den Text so um, dass er die Sicht eines Kindes einnahm, das zu Hause auf seinen Vater wartet. „Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist mein Dad. Er war noch nie auf meinem Geburtstag, denn er rettet die Welt“, sang Emilio - und schon nach wenigen Zeilen fing Bendzko an zu heulen.

„Ich kenne beide Seiten - sowohl Vater zu sein, als auch als Kind zu warten“, erklärte Emilio hinterher. „Egal, wie oft mir das passiert ist, ich habe nie meinen Vater dafür gehasst. Ich habe immer versucht, das positiv zu betrachten. Das ist ein Held, der hat halt zu tun. Aber man will sich nicht einzugestehen, dass er vielleicht gerade auch ein bisschen A...loch ist. Ich glaube, ganz oft ist uns nicht bewusst, wie viel ein 'Ich bin eine Stunde später da' bei jemandem bewirken kann, der in einem Alter ist, wo eine Stunde fast ein ganzer Tag ist.“

Mit diesen Worten sprach Emilio Bendzko aus der Seele. „Das hat plötzlich mein Leben beschrieben“, sagte er. „Aus der Perspektive meines Sohnes bin ich die ganze Zeit nicht da, weil ich irgendwas tue. Das ist sehr egoistisch. Ich weiß das, finde es aber super schwierig, davon weg zu kommen. Das ist die Aufgabe als Vater die ich habe die nächsten Jahre.“ Tiefe Gedanken - kein Wunder, dass die Protea für den Song des Abends an Emilio ging. „Das hat mir die Schuhe ausgezogen“, bekannte Bendzko. „Ich hab was gelernt über mich dabei!“ (tsch)