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Er trieb Bundesliga-Stars zur WeißglutReporter-Legende aus Köln: Heute führt er ganz anderes Leben

Ecki Heuser und Thomas Tuchel beim Interview auf dem Platz.

Ecki Heuser, hier 2017 für Sky mit dem damaligen BVB-Coach Thomas Tuchel, gehörte über viele Jahre zu den bekanntesten Gesichtern bei Fußball-Übertragungen.

Wenn Bundesliga-Trainer oder -Spieler zu ihm ins Interview mussten, konnte es schon mal knallen. Mit dem Fernsehen hat Ecki Heuser heute nichts mehr zu tun, in Köln geht er seiner zweiten Leidenschaft nach.

von Ayhan Demirci (ade)

Sein Einsatz gehörte 30 Jahre lang zu den Standardsituationen im deutschen Bundesligafernsehen bei Sat1, Premiere oder Sky: Und wenn Eckhard „Ecki“ Heuser dran war, konnte es brenzlig werden an den Bildschirmen.

Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer verfolgten seine oft scharf geführten Interviews mit der Fußballprominenz. Dann verschwand Ecki Heuser von der Bildfläche. Bis jetzt. EXPRESS.de hat den Kult-Reporter (58) mitten in Köln in seinem neuen Leben getroffen.

Ecki Heuser steht vor einem Bücherregal.

Er war der Kult-Reporter in Deutschlands Bundesligastadien, jetzt beschäftigt sich Ecki Heuser hauptberuflich mit Büchern. Das Foto wurde am 25. April 2024 aufgenommen.

Köln: Ex-Sky-Reporter Ecki Heuser hat Hobby zum zweiten Mal zum Beruf gemacht

In der Thebäerstraße 12 in Ehrenfeld, ein paar Häuser entfernt von der Cocktailbar Königsblut und Günter Wallraffs Büro, zieht das kleine Ladenlokal mit dem Namen „5Uhr30.com“ interessierte Blicke an. Der Name ist eine Hommage an den Kölner Fotografen Chargesheimer und dessen 1970 bei DuMont erschienenes Fotobuch mit 64 menschenleeren Schwarz-Weiß-Aufnahmen der Stadt, die längst zum fotografischen Gedächtnis Kölns gehören.

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In Ecki Heusers Fotobuch-Antiquariat kostet ein Originalexemplar einen hohen vierstelligen Betrag. Der Zustand einer Rarität ist für den Wert mit ausschlaggebend. In Heusers Geschäft sind die Fotobücher sorgfältig in Klarsichtfolien gehüllt.

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Ecki Heuser, den aus Bochum stammenden, leidenschaftlichen Sportreporter in dieser Umgebung zu sehen, ist überraschend – und dann auch wieder nicht: „Ich sammle Fotobücher schon seit 30 Jahren und war als Antiquar schon früher nebenher tätig“, erzählt er. Die künstlerische Ader habe er vor allem von seiner kreativen Mutter, sein Vater sei Banker gewesen.

An die 20.000 Fotobände hat Ecki Heuser im Laufe der Jahre zusammengetragen. Mit der Sportreporterzeit hat er abgeschlossen: „So kalt es jetzt vielleicht klingt: Ich habe dem Fernsehen viel zu verdanken. Aber für mich ist das vorbei. Ich habe jetzt das große Glück, zum zweiten Mal mein Hobby zum Beruf zu machen.“

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Die Erinnerungen an das erste Leben sind dabei sehr lebendig. Jede freie Minute habe er als Kind auf dem Bolzplatz verbracht. Die Familie wohnte nicht weit vom Ruhrstadion entfernt. „Das Ritual, mit meinem Vater zu jedem Heimspiel zu gehen, das hat mir Halt und Geborgenheit gegeben.“

Das Jahrhundertspiel des VfL Bochum am 18. September 1976, bei dem der entfesselte Außenseiter gegen Bayern München mit 4:0 in Führung ging, am Ende aber mit 5:6 verlor – „das habe ich miterlebt“. Den Siegtreffer kurz vor Schluss hatte Uli Hoeneß erzielt.

Für Ecki Heuser, der an der Kölner Sporthochschule studiert hat und seine Karriere bei der Ruhrgebietszeitung „WAZ“ begann und später erst zum WDR wechselte, war der spätere Bayern-Manager einer von unzähligen Interviewpartnern. Vor allem in seinen Berufsjahren bei „ran“ (Sat.1) und anschließend bei den großen Bezahlsendern.

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2021, als es auch in Folge der Corona-Probleme und der Neuordnung der unübersichtlicher gewordenen TV-Rechte zu knirschen begann zwischen dem Arbeitgeber Sky und seinem etablierten Personal, kam es auch mit Ecki Heuser zum Bruch. Werder Bremen gegen Gladbach, am 34. Spieltag am 22. Mai 2021 – das war sein letzter Einsatz.

Heute ist Ecki Heuser froh, einer der führenden Händler für antiquarische Fotobücher in Europa zu sein, wie er sagt. Er besucht Messen in Amsterdam, London und Paris. Seit 30 Jahren lebt der Vater von vier Kindern (zwei Töchter, zwei Söhne) in Ehrenfeld. Multikulti sei es hier im Viertel, „das hat mir immer schon sehr gefallen.“