Mit dem Holzboot über den AtlantikThe History Channel zeigt „Viking Quest“

Ein norwegischer Unternehmer beschloss 2008, ein Holzboot nach Vorbild der Wikinger zu bauen. Die Konstruktion und die anschließende Atlantik-Überquerung sind Teil einer sechsteiligen Doku-Serie, die nun erstmals bei The History Channel zu sehen ist.  (Bild: Peder Jacobsson / The HISTORY Channel)

Ein norwegischer Unternehmer beschloss 2008, ein Holzboot nach Vorbild der Wikinger zu bauen. Die Konstruktion und die anschließende Atlantik-Überquerung sind Teil einer sechsteiligen Doku-Serie, die nun erstmals bei The History Channel zu sehen ist. (Bild: Peder Jacobsson / The HISTORY Channel)

Im Jahr 2008 beschloss ein norwegischer Unternehmer, ein Wikingerboot bauen zu lassen, um damit, wie einst die Normannen über den Atlantik nach Amerika zu segeln. Bei The History Channel erzählt eine Doku-Serie nun die ganze Geschichte vom Bau bis zur Durchführung der Reise.

Mehr als sechs Jahre dauerte der Bau des Langschiffes Draken Harald Hårfagre, benannt nach dem ersten norwegischen König Harald Hårfagre (Harald I.). (Bild: Peder Jacobsson / The HISTORY Channel)

Mehr als sechs Jahre dauerte der Bau des Langschiffes Draken Harald Hårfagre, benannt nach dem ersten norwegischen König Harald Hårfagre (Harald I.). (Bild: Peder Jacobsson / The HISTORY Channel)

Auf ihrer Reise über den Atlantik muss die Crew der Draken Harald Hårfagre teils hohen Wellen trotzen.  (Bild: Viking Kings / The HISTORY Channel)

Auf ihrer Reise über den Atlantik muss die Crew der Draken Harald Hårfagre teils hohen Wellen trotzen. (Bild: Viking Kings / The HISTORY Channel)

Es war eines der wohl verrücktesten Experimente des 21. Jahrhunderts: Im Jahr 2008 fasste der norwegische Unternehmer Sigurd Aase den Entschluss, ein seetüchtiges Wikingerschiff zu bauen und damit den Atlantischen Ozean bis nach Amerika zu überqueren. Ende April 2016 verließ die Draken „Harald Hårfagre“, benannt nach dem ersten König Norwegens, nach sechsjähriger Bauzeit den Heimathafen Haugesund und kam rund fünf Wochen und zwei Zwischenstopps auf Shetland und den Färöer-Inseln später im kanadischen Neufundland an. Von dort aus ging es weiter gen Süden, bis in die USA.

Im September 2016 erreicht das Wikingerschiff New York City. (Bild: Thos Robinson/Getty Images for Draken Harald Hårfagre / The HISTORY Channel)

Im September 2016 erreicht das Wikingerschiff New York City. (Bild: Thos Robinson/Getty Images for Draken Harald Hårfagre / The HISTORY Channel)

Die Dokumentation „Viking Quest - Expedition Amerika“ erzählt von dem waghalsigen Unterfangen der 34-köpfigen Crew aus zehn Ländern. Sechs Episoden sind ab 4. Mai, samstags, um 20.15 Uhr, in Doppelfolgen auf The History Channel (sowie als Stream bei WOW, Amazon Prime Video Channels und YouTube Primetime Channels) zu sehen. Relativ zu Beginn kommt dabei auch der Ideengeber zu Wort: „Wir haben nur eine begrenzte Zeit auf Erden“, sagt Sigurd Aase in der ersten Folge der Doku-Serie: „Ich glaube, jeder sollte einen Teil seiner Träume verwirklichen, egal ob groß oder klein.“

Ein Boot wie vor tausend Jahren

Beim Bau der Draken Harald Hårfagre orientierte sich das Team an archäologischen Erkenntnissen.  (Bild: Andrew Killawee / The HISTORY Channel)

Beim Bau der Draken Harald Hårfagre orientierte sich das Team an archäologischen Erkenntnissen. (Bild: Andrew Killawee / The HISTORY Channel)

Die Reise über den Atlantik führt die Draken Harald Hårfagre von Westnorwegen über Shetland, die Färöer-Inseln und Grönland bis nach Neufundland, wo sich die WIkingersiedlung L'anse aux Meadows befindet. (Bild: Viking Nilsson / The HISTORY Channel)

Die Reise über den Atlantik führt die Draken Harald Hårfagre von Westnorwegen über Shetland, die Färöer-Inseln und Grönland bis nach Neufundland, wo sich die WIkingersiedlung L'anse aux Meadows befindet. (Bild: Viking Nilsson / The HISTORY Channel)

Die Besatzung der Draken Harald Hårfagre musste den Umgang mit dem altertümlichen Schiff erst lernen. (Bild: Felix Kunze / The HISTORY Channel)

Die Besatzung der Draken Harald Hårfagre musste den Umgang mit dem altertümlichen Schiff erst lernen. (Bild: Felix Kunze / The HISTORY Channel)

Unglaubliche 35 Meter Länge und acht Meter Breite misst das Langschiff, das zwischen März 2010 und April 2016 in mühevoller Handarbeit errichtet wurde. Bei der Konstruktion orientierte sich das Team an archäologischem Funden alter Wikingerschiffe sowie an den Erkenntnissen alter Bootsbautraditionen und den Legenden über Wikingerschiffe aus den nordischen Sagen: „Der Draken ist ein altes Konstrukt“, betont Kapitän Björn Ahlander: „Alles ist echt. Das Material, die Metalle, die wir verarbeiten, sind die gleichen, wie sie es wahrscheinlich schon vor tausend Jahren waren.“

Auf ihrer Fahrt über den Atlantik passierte die Draken Harald Hårfagre auch die Freiheitsstatue. (Bild: Thos Robinson/Getty Images for Draken Harald Hårfagre / The HISTORY Channel)

Auf ihrer Fahrt über den Atlantik passierte die Draken Harald Hårfagre auch die Freiheitsstatue. (Bild: Thos Robinson/Getty Images for Draken Harald Hårfagre / The HISTORY Channel)

Doch es ist nicht die Bauphase allein, mit der die Doku fasziniert. Mindestens genauso spannend sind die gezeigten ersten Tage des Schiffes auf hoher See: Die segelerfahrenen Crew-Mitglieder müssen erst lernen, wie sie das 260 Quadratmeter große Seidensegel am 24 Meter hohen Mast spannt. Die Wikinger, so viel steht heutzutage fest, erreichten Nordamerika damit bereits deutlich früher als Christoph Columbus!

Weitere Doku im Anschluss

Die Serie vermittelt neue Forschungsergebnisse über die Wikingerzeit, wie etwa die Tatsache, dass DNA-Spuren ehemaliger Wikinger im heutigen Nordengland gar nicht so selten sind, wie man hätte annehmen können. Im Anschluss an die ersten zwei Doppelfolgen am 4. und 11. Mai zeigt The History Channel den Doku-Zweiteiler „Das Reich der Wikinger“. Wer sich darüber hinaus für zukünftig geplante Reisen der Draken Harald Hårfagre interessiert, wird online unter www.drakenhh.com fündig. (tsch)