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Wie bitte?Bürgermeisterin in deutschem Nachbarland fordert Kokain-Verkauf in Apotheken

Ein Beutel mit Kokain.

In einem Interview zeigte sich die Bürgermeisterin von Amsterdam offen für einen Verkauf von Kokain in Apotheken. Das Symbolfoto zeigt einen Beutel Kokain in einem Gerichtsverfahren im März 2015.

In einem Interview stellte die Bürgermeisterin von Amsterdam eine fragwürdige Forderung: Sie möchte Kokain kontrolliert in Apotheken verkaufen.

von Dominik Ahrweiler (da)

Zum 1. April wurde in Deutschland die Cannabis-Legalisierung durchgeführt. Zuvor galten die Niederlande und insbesondere die Hauptstadt Amsterdam als der Gras-Hotspot schlechthin. Das Verbot für den öffentlichen Gras-Konsum in der Innenstadt kam daher für viele äußerst überraschend.

Expertinnen und Experten zweifeln immer wieder daran, ob staatliche Verbote und starke Einschränkungen in der Drogenpolitik zielführend sind. Der Ansicht scheint auch die Bürgermeisterin von Amsterdam in Hinsicht auf härtere Drogen zu sein, denn diese äußerte im Interview mit der Nachrichtenagentur AFP eine Forderung, die für viele Diskussionen im ganzen Land sorgt.

Amsterdam: „Krieg“ gegen die Drogen

Ähnlich wie bei der Teil-Legalisierung von Cannabis in Deutschland könne laut Bürgermeisterin Femke Halsema nur ein „regulierter Markt“ den Drogenschmuggel und seine „desaströsen“ Auswirkungen auf die niederländische Hauptstadt bekämpfen. Sie regiert die Stadt bereits seit 2018 und führt seitdem laut eigenen Angaben „Krieg“ gegen die Drogenkriminalität.

Alles zum Thema Karl Lauterbach

Amsterdam ist bekannt für sein ausgeprägtes Drogenproblem. 80 Prozent der Polizeiaktivitäten richtet sich allein der Bekämpfung der Drogenszene. Halsema finde es „lächerlich, dass wir Drogenhandel den Kriminellen überlassen und nicht versuchen, einen Weg zu einem zivilisierten Markt zu finden“, erklärt sie.

Neues Modell: Bald Kokain in Apotheken?

Ein Lösungsvorschlag von Halsema sorgt für hitzige Diskussionen in den Niederlanden. Die 57-Jährige könnte sich vorstellen, „Kokain in Apotheken oder über ein medizinisches Modell zu bekommen.“

Die Begründung ist recht einfach: Das bisherige Vorgehen zahlt sich einfach nicht aus und schafft es nicht, der „gewalttätigen“ Unterwelt Einhalt zu gebieten. Es muss also in ihren Augen alternative Wege geben, um die Drogenkriminalität effektiv zu bekämpfen. 

Doch es bleibt nicht beim Kokain. Sie ist schließt es nicht aus, dass auch andere Drogen wie Ecstasy einen Markt bekommen könnten. Halsema sagt: „Ich denke, dass einige Drogen gefährlich sind, und ich denke auch, dass es klug ist, Drogenkonsum zu reduzieren. Aber ich merke auch, dass die Art und Weise, wie wir das tun, nicht hilft.“

Erst Ende des Jahres 2023 gab es einen großen Drogen-Vorfall am Hafen von Rotterdam. Bei diesem stellte der niederländische Zoll eine Menge von 1200 Kilogramm Kokain sicher.

Kokain-Verkauf: Experten warnen vor großem Risiko

Das Bundesgesundheitsministerium warnt vor dem großen Risiko einer Abhängigkeit. Kokain gehört mit Heroin zu den am stärksten abhängig machenden Drogen und durch die schnelle Abfolge von Euphorie und depressiven Gefühlen ist die Gefahr einer Abhängigkeit bei Kokain vergleichsweise hoch.

Du hast selbst ein Suchtproblem und brauchst Hilfe? Die Bundesweite Sucht- & Drogen-Hotline ist unter der kostenpflichtigen Telefonnummer 01806 313031 (0,20 Euro pro Anruf) zu erreichen.

Der Konsum kann in dramatischen Fällen zu Krampfanfällen und Herzinfarkten führen. Insbesondere bei Mischkonsum, wie zum Beispiel mit Alkohol, können die Folgen besonders verheerend sein.

Die Haltung der Amsterdamer Bürgermeisterin zum legalen Verkauf von Kokain ist stark umstritten. Bart De Wever, der Bürgermeister von Antwerpen, zeigte sich nicht überzeugt und distanzierte sich vom Vorschlag.

Ende Januar dieses Jahres hatte Halsema zu einer Konferenz eingeladen. In dieser sollte diskutiert werden „wie und nicht ob“ Städte Drogen regulieren sollten. Sie bleibt bei ihrer Haltung und stellt und kommt zu dem Fazit: „Jeder, der ein bisschen über Wege nachdenkt, wie man den Einfluss der Drogenhändler wirklich reduziert, kommt zu diesem Schluss.“ In ihren Augen gibt es für den Kampf gegen die Drogen einfach „keine Alternative“.