Schnee im FrühlingARD-Experte: Entscheidendes Phänomen erklärt den April-Winter

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Und das im April... Parkende Autos (Dienstagabend, 6. April 2021) sind im Kölner Stadtteil Sülz mit Schnee bedeckt.

Köln – Dass das Wetter im April unbeständig sein kann, ist ja nicht unbekannt. Aber so? Schnee, Hagel, Wind und viel zu kalt. Spätwinter – von Frühling keine Spur. ARD-Meteorologe Karsten Schwanke (52) hat das Phänomen im Wetterbericht vor der „Tagesschau“ im Ersten erklärt.

  • März-Temperaturen waren schon zu niedrig
  • Zusammenhang mit Meereis-Bildung in der Arktis
  • ARD-Meteorologe Karsten Schwanke erklärt Wetterphänomen

„Wenn es im Sommer und im Herbst wenig Eis in der Arktis – also am Nordpol – gibt, fällt mehr Schnee im Oktober und November in Sibirien. Das wiederum führt dazu, dass es kalte Spätwinter in Eurasien geben kann“, bringt ARD-Meteorologe Karsten Schwanke das Wetterphänomen auf den Punkt.

Diese These beruht auf Forschungsergebnissen des US-Wetterexperten Judah L. Cohan vom MIT (Massachusetts Institute of Technology).

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Ähnliche Wettersituation gab es 2012/13

Zuletzt konnte das Wetterphänomen 2012 beobachtet werden. Im Sommer und Herbst gab es ein absolutes Meereisminimum in der Arktis. Die Folge: Im Oktober und November 2012 gab es viel Schnee in Sibirien und im März 2013 war es bei uns deutlich zu kalt. Teilweise gab es eine geschlossene Schneedecke in der norddeutschen Tiefebene.

Auch im Sommer und Herbst 2020 zeigten die Satellitenbilder sehr wenig Eis in der Arktis, Experten sprechen in diesem Zusammenhang von der zweitniedrigsten Meereisausdehnung. 2021 folgte ein ähnliches Muster wie 2013. Bereits der Februar brachte viel Schnee im Sauerland und in der Eifel sowie mehrere Tage Minustemperaturen in Köln.

Auch der März 2021 war viel zu kalt – bis auf ein paar Ausnahmen. Die Kälteperiode zieht sich nun bis in den April hinein. Die Wetteraussichten versprechen keine wesentliche Besserung. Es bleibt kalt.

So sind die Wetter-Aussichten für Nordrhein-Westfalen

Zuerst Schnee, dann vereinzelte Gewitter – der Mittwoch in Nordrhein-Westfalen wird eher ungemütlich. Im Flachland müssen sich die Menschen am Nachmittag auf Regen- oder Graupelschauer einstellen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte.

Der DWD warnt zudem vor Glätte und einzelnen Sturmböen in den Gipfellagen. Die Höchstwerte liegen zwischen fünf und acht Grad, im Bergland um zwei Grad.

In der Nacht zum Donnerstag lässt der Regen nach. Verbreitet kann es trotzdem glatt werden bei Tiefstwerten von null bis minus zwei Grad, in den Hochlagen bis minus vier Grad. Am Donnerstag bleibt es überwiegend trocken bei Höchsttemperaturen zwischen sieben und zehn Grad, in den Hochlagen vier Grad. (mt/dpa)